kalte Bikerunde
Der Wetterbericht war sehr ansehnlich und weil ich gestern keine Zeit für eine Bikerunde fand, wollte ich das heute nachholen. Ich wusste, dass es höchstens fünf Grad über Null geben würde und somit war auch klar, dass ich Winter-Bikekleider, Fleece-Mütze und Langfingerhandschuhe hervorkramen musste. Kurz vor zwölf Uhr mittags, als sich der Hochnebel zu lichten begann, bin ich dann losgefahren.
Mein Plan war eigentlich, dass ich die schönen Rheinufer-Wanderwege bis nach Weiach fahre und von da via Leuenkopf und Bülach wieder nach Hause. Beim Kraftwerk Rheinsfelden machte ich dann das erste Foto, dann begann der Singletrailspass... Super... voller Laub, trotzdem griffig und gut zu fahren. Keine Menschenseele, die ich gestört hätte. Als ich dann bei Weiach war, wollte ich noch nicht gleich vom Rheinufer weg und deshalb bin ich weiter, bis nach Kaiserstuhl, gefahren. Und wenn ich schon mal hier bin, könnte ich auch noch die Wälder und Anhöhe bei Siglisdorf durchfahren und dann als Höhepunkt des Tages, die Lägern-Hochwacht, einbauen. So bin ich die Tour bereits am 5. Juni gefahren und das habe ich noch in guter Erinnerung.
Natürlich brauchte das alles seine Zeit, was ich mir vorher aber nicht so richtig überlegt habe. Auf der Aussichtplattform der Lägern-Hochwacht machte ich einen verdienten Verpflegungshalt und sah aus der Ferne, wie die neue Kuppel des Flugradars fertiggebaut wird. Der dunkle Fleck auf dem Foto, rechts oben, ist ein Monteur, der von aussen an der Hülle arbeitet. Das Ding ist wirklich riesig. Dann schaute ich auf die Uhr und stellte etwas überrascht fest, dass es schon vier Uhr am Nachmittag ist. Rechne: von hier bis nach Hause sind es über 25 Kilometer, dafür brauche ich fast zwei Stunden. Um halb sechs Uhr ist es aber um die Winterjahreszeit schon ziemlich dunkel. Beleuchtung habe ich keine dabei. Also Pause abbrechen und auf den Heimweg machen. Aber subito!
Ich war zwar schon ziemlich müde und hätte es gerne etwas gemütlicher genommen, doch die Abenddämmerung setzte schon bald ein. Ich musste mich also ranhalten, denn ohne Licht wollte ich möglichst wenig auf öffentlichen Strassen unterwegs sein. Doch quer-wald-ein wurde es zunehmend dunkler. Erschwerend kommt hinzu, dass ich nachts sehr schlecht sehe. Es wird also nichts mit einer genüsslichen Heimfahrt und schon gar nichts mit einem Kaffeehalt. Um 17:45 Uhr war ich dann endlich zuhause. Die paar letzten Kilometer waren ein ziemlicher Blindflug... Das war eine schöne, lange und anstrengende Tour. Aber ehrlich: an die kalten Temperaturen muss ich mich erst noch gewöhnen. Zuhause hatte ich eiskalte Füsse...