Sonntag, 8. Dezember 2019
Samstag, 28. Dezember 2013
etwas radeln
Heute war das Wetter bedeutend besser als ich dachte und so bot sich der freie Nachmittag geradezu für eine Strassenrunde mit dem Fahrrad an. Etwas Bewegung konnte nach den zwei Festessen der letzten Tage ja nicht falsch sein.
Ich fuhr in die Stadt um da einen Kaffee zu trinken. Auf bekannten Wegen, so dass ich genügend Zeit hatte um etwas den Kopf durchzulüften, die Sonne und die kalte frische Luft zu geniessen. Das tut immer wieder gut. Ich habe schon oft davon geschrieben und auch heute genoss ich diese Freiheit und das geräuschlose Rollen durch die Welt. Zeitweise hatte ich die Idee, dass die Erde unter mir durchrollt, wie auf einer freien Trainigsrolle. Eigentlich blieb ich stehen, doch es zog immer weiter Strasse und Landschaft an mir und unter mir vorbei. Die runde Erde dreht sich mir entgegen und ich sitze oben auf meinem kleinen Fahrrad und lasse die Welt an mir vorbeiziehen... alles wickelt sich ab wie ein Film...
Eigentlich ist das meditive Radfahren ein Widerspruch in sich. Während der Fahrt gibt es pausenlos neue Abwechslung und Ablenkung. Man beurteilt die Strasse und den übrigen Verkehr, bewegt die Muskeln, beobachtet die Umgebung und fühlt das Wetter, die Sonne, die Temperatur, den Fahrtwind, die wechselnde Anstrengung. Man ist also mit allen Sinnen engagiert und trotzdem kriegt man dadurch freie Zeit im Kopf. All das physische Erleben verläuft nahezu automatisch und unterbewusst, irgendwie wie an den Rand gedrängt. Ja, machmal denke ich sogar, dass dadurch wie eine Art Tunnel entsteht, durch den man fährt. Gedanken kommen und gehen, sie tauchen am Horizont auf, rollen an einem vorbei und verfliegen im Hintergrund. Man braucht sich nicht mit ihnen zu befassen oder sie zu bewerten sondern man sieht und fühlt einfach, wie sie auftauchen und vorbeiziehen. Fremde oder unnütze Gedanken werden immer weniger und der Himmel des Geistes klart zunehmend auf. Dann hat man Zeit für Intuition und das Spielen mit Gedanken und Ideen. Ich mag das wirklich sehr...
So wurde also nichts mit "Baumärkte abklappern"... Ich bin einfach überall dran vorbei gefahren...
Dienstag, 1. Februar 2011
Squashabend und "still sitzen"
Diesen Winter berichtete ich sehr wenig über die Dienstags-Squash-Abende. Dies liegt wohl daran, dass mir in diesem Winter die Motivation für Squash etwas abhanden gekommen ist. Ich gehe zwar hin, spiele meist auch engagiert und strenge mich an, doch irgendwie gibt mir Squash nichts mehr zurück. Seit über 25 Jahren spiele ich in der Winterzeit ein Mal pro Woche Squash mit Freunden, doch so langsam habe ich das ausgelebt. Von mir aus könnte die Sommerzeit schon bald wieder starten, damit wir aus der Halle raus kommen und wieder auf Feierabend-Bikerunden umstellen können. Na ja, für eine Stunde abschwitzen und auspowern ist Squash immer noch sehr gut.
Nach dem gemeinsamen Abendessen und noch etwas plaudern war es dann schon gegen 22 Uhr, bis ich zu Hause war. Karin war mit einer Freundin unterwegs und so hatte ich noch etwas Zeit für mich. Ein guter Moment um mit etwas Gymnastik die Muskeln zu lockern und dann einen Meditationsversuch zu unternehmen. Ich schreibe absichtlich "Meditationsversuch", denn das was ich da versuchte, ist noch kilometerweit von Mediation entfernt.
Punkt 1: Still sitzen! Zielvorstellung: 15-30 Minuten.
Am Boden, auf Kissen sitzen. Gekreuzte Beine. Hände leicht verschränkt auf den Oberschenkeln. Leicht vorgekipptes Becken, aufrechter Rücken, langer Hals, neutrale Kopfposition, leicht eingezogenes Kinn. Augen offen oder geschlossen.
Ich versuche also einfach nur still zu sitzen. .. und schon dabei scheitere ich. Ich schaffe es keine fünf Minuten wirklich regungslos zu bleiben, einfach nur da zu sitzen. Das ist unglaublich. Urplötzlich kratze ich mich am Kopf, oder mich zwickts in den Füssen oder ich lockere die Nackenmuskulatur oder sonst ist irgendwas. Ich bewege mich, also sitze ich nicht mehr nur da. Ganz einfach.
Das ist sehr, sehr schwierig!
Zuerst dachte ich, dass körperliche Zentriertheit die Voraussetzung dafür ist, dass man überhaupt freie Energie findet, um dann die eigenen Gedanken beobachten zu können. So ganz falsch lag ich damit auch gar nicht, doch als ich erkannte, dass sich die meisten meiner Gedanken um die Erhaltung eben dieser körperlichen Zentriertheit drehten, fand ich das ja auch nicht sooo lustig.
Währends des zweiten Versuchs bemerkte ich dann, wie stark mein hin und her springender Geist meinen Körper beeinflusst. "Ich denke, also bin ich, also mach ich! Ruhig sitzen und nichts tun, das ist etwas für Verlierer und Sitzengebliebene!"
Dritter Versuch: Loslassen! Herz öffnen! Augen schliessen! Ruhig und natürlich atmen. Nicht einschlafen.
Schwierig.