Es ist wieder viel Zeit vergangen seit dem letzten Eintrag und wenn der November nicht ganz leer ausgehen soll, so ist heute die letzte Chance für einen Blogbeitrag.
Am 31. Oktober sind Karin und ich nach Bangkok geflogen. Da trieben wir uns eine Woche in der Stadt rum, bevor wir dann nach Ko Phangan weiterreisten um zwei Wochen Insel- und Strandferien zu geniessen. Das waren sehr schöne Ferien und wir kamen dann auch entspannt und top erholt wieder zurück in die Schweiz. Natürlich könnte ich nun ein paar Ferienanekdoten erzählen oder in Erinnerungen schwelgen. Aber was bringt's? Die eindrücklisten Erlebnisse speichert man im Hirn und das ist auch gut so...
Wir sind auch sehr gerne wieder nach Hause gekommen. Ferien sind eine Auszeit aus dem "normalen Leben" und gerade dieser Kontrast ist bereichernd. Unser "normales Leben" ist ja recht stimmig und angenehm und so kehrt man auch wieder gerne wieder zurück. Unsere zwei Wollknäuel-Katzen haben uns natürlich auch gefehlt...
Seit knapp zwei Wochen sind wir also wieder da und in der Zeit bin ich natürlich häufig diesem Blog begegnet und habe mir überlegt, ob ich etwas schreiben soll und wenn ja, was. Es wird zunehmend schwierig. Ich habe immer weniger Lust, mich mitzuteilen. Oder, ich habe immer mehr das Gefühl, dass ich gar nichts zu sagen habe. Das nichts so wichtig wäre, um es hier festzuhalten. Ist noch schwierig zu erklären. Ich versuche es mal andersherum: Wenn jemand einen Blog schreibt der öffentlich zugänglich ist, dann glaubt er irgendwo im Hinterkopf entweder, dass er etwas (besonderes) zu erzählen hat oder, dass er durch diese Tätigkeit Bestätigung und Anerkennung findet. Wäre dem nicht so, so könnte er ja auch ein privates Word-Dokument oder ein Papier-Tagebuch führen.
Wenn ich also in der Vergangenheit erzählte/schrieb, dass ich diesen Blog vorwiegend für mich selbst, als eine Art elektronische Gedächtnisstütze, mache, so war das wohl nicht ganz falsch, doch eher ein vorgeschobenes Motiv. Der Hintergedanke "ich bin etwas Besonderes" und habe deshalb auch etwas zu erzählen, ist wohl genauso wahr. Genau gleich, wie das Heischen nach Aufmerksamkeit und Anerkennung. Beides hat in den letzten Jahren jedoch an Bedeutung verloren. Ich lerne mich selbst besser kennen und das stabilisiert mich. Ich bin deshalb nicht mehr so stark auf Feedback von aussen angewiesen. Der Glaube "ich bin etwas Besonderes" hat sich fast vollständig verflüchtigt.
Das soll nun gar nichts Enttäuschtes ausdrücken, im Gegenteil. Es ist eher eine Beruhigung, eine Entspannung, ein Loslassen von falschen eigenen Erwartungen und Vorstellungen. Es ist gar nicht notwendig "etwas" oder "jemand" zu sein, es reicht vollkommen, zu sein. Und dieses "sein" läuft immer im jetzt, von Moment zu Moment ab. Das verlangt Offenheit, Achtsamkeit und Unvoreingenommenheit. Das hat so gar nichts zu tun mit dem Nacherzählen von Erlebnissen oder Erfahrungen. Der Fokus verschob und verschiebt sich immer mehr auf das was ist und nicht auf das, was war. Ich verliere an Vorstellungen wie etwas sein sollte und an persönlichen Meinungen darüber, wie etwas ist. Es ist, wie es ist. Und das ist gut so...